Die
Bewerbung
DER ERSTE EINDRUCK:
DIE KONTAKTAUFNAHME ÜBER TELEFON
Du hast schon Berufe und Firmen im Auge, die dich interessieren. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Kontakt aufzunehmen. Am besten geht das per Telefon. Ein erstes Gespräch gibt dir einen Vorteil, weil du wichtige Infos bekommst und zeigen kannst, wie motiviert du bist. Danach kannst du deine Bewerbung noch persönlicher gestalten. Es ist allerdings nicht einfach, ein gutes Telefonat zu führen. Deshalb ist es sinnvoll, vorher mit Eltern, Freunden oder jemandem, dem du vertraust, zu üben.
SAG, WER DU BIST UND WAS DU WILLST
Nachdem du deinen Namen genannt hast, teilst du mit, dass du dich um einen Ausbildungsplatz bewerben möchtest. Und dass du zuvor noch ein paar Fragen hättest.
BEREITE DICH GUT AUF FRAGEN DEINER GESPRÄCHSPARTNER VOR
Es könnte sein, dass sie den Anruf zu einem ersten kleinen Vorstellungsgespräch nutzen. Deshalb solltest du dir vor allem darüber im Klaren sein, was dich besonders an dieser Ausbildung reizt und wie du dir deine Zukunft im Berufsleben vorstellst.
STELLE FRAGEN
Zum Beispiel, an wen du die Bewerbung senden sollst, bis wann die Bewerbung vorliegen sollte, worauf du besonders achten musst. Oder – bei einer unaufgeforderten Bewerbung – ob es überhaupt sinnvoll ist, dass du dich bewirbst.
SEI FREUNDLICH UND NATÜRLICH
Mit anderen Worten: Sprich höflich und drücke dich klar und verständlich aus; versuche – zumindest „im Kopf“ – zu lächeln. Ist erst einmal der Sympathiefunke übergesprungen, hast du entscheidende Punkte auf dem Weg zum Ausbildungsplatz gesammelt.
DIE SCHRIFTLICHE BEWERBUNG
Auch nach dem ersten Telefonat ist die schriftliche Bewerbung entscheidend. Sie zeigt deine Fähigkeiten und wie gut du sie auf Papier darstellen kannst. Daher sind der Inhalt und das Aussehen von Anschreiben und Lebenslauf wichtig. Lass zum Schluss jemanden drüberschauen, um sicherzustellen, dass alles passt.
Das Anschreiben
Das Bewerbungsschreiben ist der Brief, den du deiner Bewerbungsmappe hinzufügst. Dort präsentierst du dich, erläuterst deine Motivation für die Ausbildung und begründest deine Eignung. Es sollte prägnant und klar formuliert sein, um deine Motivation und Eignung überzeugend darzustellen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen, der dir bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle hilft.
1. Der Absender bzw. die Absenderin
An diese Stelle gehören immer der eigene Name, die Anschrift sowie die Telefonnummer und – falls vorhanden – die E-Mail-Adresse. Aus Platzgründen kann der Absender auch einzeilig geschrieben werden.
2. Die Anschrift
Sie sollte 4 bis 5 cm vom oberen Rand entfernt stehen. Ganz wichtig: nach Möglichkeit eine konkrete Ansprechperson im Unternehmen nennen. Zwischen Straße und Ort muss keine Leerzeile stehen.
3. Das Datum
Obwohl es mittlerweile auch andere Schreibweisen gibt, ist diese nach wie vor die deutlichste. Wenn du willst, kannst du den Ort weglassen.
4. Der Betreff
In die Betreffzeile gehören: die genaue Jobbezeichnung, bei Initiativbewerbungen das Wort „Bewerbung“, der Bezug auf den ersten Telefonkontakt, bei Stellenangeboten genaue Quellenangaben (Zeitungen, Zeitschriften, Agentur für Arbeit etc.). Vor diese Zeile schreibt man kein „Betr.“.
5. Die Anrede
Nach Möglichkeit niemals „Sehr geehrte Damen und Herren“ schreiben. Hier sollte die Ansprechperson aus der Adresse genannt werden.
6. Interesse zeigen
Bemühe dich zu begründen, warum du dich für den angestrebten Beruf geeignet fühlst und deshalb in diesem Betrieb eine Ausbildung machen möchtest.
7. Praktische Erfahrungen anführen
Solche Erfahrungen, die man zum Beispiel in Praktika oder Ferienjobs sammelt, dokumentieren Engagement und Motivation auch abseits der Schule. Vor allem dann, wenn sie in einem inhaltlichen Bezug zur angestrebten Ausbildung stehen.
8. Hobbys erwähnen
Freizeitinteressen sagen über einen Menschen mindestens genauso viel aus wie Zeugnisnoten. Besonders viele Pluspunkte sammelst du, wenn du in deiner Freizeit Dinge tust, die etwas mit deinem Wunschberuf zu tun haben.
9. Derzeitige Tätigkeit nennen
In der Regel wirst du kurz vor dem Schulabschluss oder kurz danach stehen.
10.Gesprächs- bereitschaft signalisieren
Am Ende des Schreibens solltest du ausdrücklich deine Offenheit für ein Vorstellungsgespräch zeigen.
11. Die Unterschrift
Bitte vergiss nicht, den Brief persönlich mit Füller oder Kugelschreiber zu unterschreiben.
12. Die Anlage
Das Wort „Anlage“ kann fett geschrieben werden, aber es wird nicht mehr unterstrichen. Eine Aufzählung des Inhalts deiner Bewerbungsmappe ist nicht nötig.
DEr Lebenslauf
Das Anschreiben entscheidet über die erste Bewertung deiner Bewerbung, der Lebenslauf darüber, ob du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Er gibt Einblick in dein bisheriges Leben, deine Schulbildung und Interessen. Strukturiere ihn gut und stelle die Informationen prägnant und logisch dar.
1. Der linke Rand
Er sollte mindestens 3,5 cm breit sein, damit der linke Teil des Lebenslaufs nicht vom Heftmechanismus der Bewerbungsmappe verdeckt wird.
2. Die persönlichen Daten
Gib hier deinen Namen, deine Anschrift und Kontaktdaten sowie dein Geburts-datum an.
3. Die schulischen Daten
Nenne hier ruhig deine Lieblingsfächer. Sie geben Auskunft über besondere fachliche Fähigkeiten, die im Idealfall für den angestrebten Ausbildungsplatz von
Nutzen sind.
4. Das Bewerbungsfoto
Es ist nicht mehr Pflicht, ein Foto beizufügen, aber viele Unternehmen erwarten eines für einen ersten Eindruck. Wir empfehlen daher, ein geeignetes Foto anzuhängen, da es oft die Bewerbungschancen verbessert. Respektiere jedoch, wenn das Unternehmen kein Foto wünscht. Investiere in professionelle Aufnahmen aus einem Fotogeschäft und vermeide Automatenfotos oder unvorteilhafte Bilder.
5. Außerschulische Daten
Erläutere im Lebenslauf deine Angaben zu Praktika, besonderen Kenntnissen und Hobbys. Schreibe zum Beispiel, was du in Praktika gemacht hast, welche PC-Kenntnisse du besitzt und wie deine Hobbys genau aussehen. Und falls du dich ehrenamtlich engagierst, egal ob im Sportverein, bei der freiwilligen Feuerwehr oder im Umweltschutz, dann führe das hier auch an.
6. Ort, Datum, Unterschrift
Hier gilt dieselbe Regel wie beim Anschreiben. Also: Unterschreibe den Lebenslauf persönlich mit einem Füller oder Kugelschreiber.
Zeugnisse und Bescheinigungen
Als Schüler benötigst du meist nur Schulzeugnisse und Praktikabescheinigungen. Wichtig ist, dass du diese ausschließlich als qualitativ hochwertige Kopien verschickst. Beglaubigte Kopien sind nur nötig, wenn explizit gefordert. Diese kannst du in der Schule oder bei der Stadtverwaltung erhalten.
ZU DEN NOTWENDIGEN ZEUGNISSEN UND BESCHEINIGUNGEN GEHÖREN:
- Das Abschlusszeugnis des voran-gegangenen Schuljahrs bzw. das Halbjahreszeugnis des laufenden Schuljahres
- Bescheinigungen über Betriebspraktika
- Bescheinigungen über schulische Kurse, die nicht im Zeugnis vermerkt sind
- Bescheinigungen über nicht schulische Kurse, die für deinen Beruf wichtig sein könnten
- Bescheinigungen über einen Ferienjob, den du eventuell gemacht hast und der einen Bezug zu dem Beruf hat, den du erlernen möchtest
DIE BEWERBUNGSMAPPE
Außer dem Anschreiben sollten alle deine Bewerbungsunterlagen in einer Bewerbungsmappe sein. Klemmmappen sind teurer als Schnellhefter, aber Standard. Bewerbungsmappen gibt es im Schreibwarenhandel für ein bis vier Euro. Passende Versand-taschen sind ebenfalls empfehlenswert. Klarsichthüllen für Zeugnisse sind nicht mehr üblich.
Die richtige Reihenfolge deiner Unterlagen in der Bewerbungsmappe:
- Das Deckblatt mit Vorname, Name/Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse/Ort, Datum/ falls in einer Stellenanzeige vorhanden: Chiffre-Angabe
- Der Lebenslauf
- Zeugnisse und Bescheinigungen in ihrer zeitlichen Reihenfolge, das Neueste obenauf
Das Anschreiben ist kein Teil der Bewerbungsmappe, sondern wird mit einer Büroklammer darauf befestigt mitgeschickt!
DIE ONLINE-BEWERBUNG
Heutzutage kommt es immer öfter vor, dass Firmen Bewerbungen online fordern. Vor allem dann, wenn auf eine Stellenanzeige im Internet reagiert wurde. Solche Online-Bewerbungen kann man in zwei Kategorien unterteilen:
- die Bewerbung mit vorgegebenem Online-Formular,
- die individuelle Online-Bewerbung, zum Beispiel bei unaufgeforderten Bewerbungen.
Wenn du dich streng an das vorgegebene Schema hältst, kann bei einem Online-Bewerbungs-Formular kaum etwas falsch laufen. Allerdings ist es hier auch nicht möglich, mit einer besonders gut gemachten Bewerbung zu punkten.
Bei der individuellen Online-Bewerbung ist das schon anders. Hier gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:
DAS ANSCHREIBEN
Grundsätzlich gilt: Verwende im Anschreiben (wie auch im Lebenslauf) denselben Sprachstil wie in der schriftlichen Bewerbung. Mit anderen Worten: Kommasetzung, Satzbau und Rechtschreibung müssen stimmen.
DER LEBENSLAUF
Den Lebenslauf erstellst du ganz normal als Word-Dokument und fügst, wenn du dich für ein Foto entscheidest, dieses als Grafik ein. Eventuell musst du das Foto erst einscannen; vielleicht bekommst du es aber auch schon vom Fotogeschäft als Grafikdatei.
ZEUGNISSE UND BESCHEINIGUNGEN
Scanne Zeugnisse und Bescheinigungen ein und achte darauf, dass die Dateien nicht zu groß sind. Füge sie in deinen Lebenslauf im Word-Dokument ein. Wandle Anschreiben und Lebenslauf in PDF-Dateien um, damit sie richtig angezeigt werden. Kostenlose Programme wie „FreePDF“ oder „PDF24“ helfen dir dabei. Erwähne im E-Mail-Text kurz die angehängten Dokumente. Deine Bewerbung sollte aus maximal zwei PDFs bestehen. Achte auf die maximal erlaubte Dateigröße, die oft in der Stellenanzeige steht.
Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen